Mittwoch, 20. Juni 2007

Not Okay

Ihr Amerikaner sagt immer Okay. Da kommt so ein Serienmörder und quasselt euch voll, dass er ja nicht anders kann und dass es eine unvergleichliche Erfahrung ist, nicht nur einen oder eine umzulegen, sondern dass es erst die Masse macht. Der Kick fing bei ihm nach der 4. Schlachterei an. Und außerdem ist es ja kein Unglück. Seine Opfer suchen ihn und nicht umgekehrt. Er vollstreckt ihre eigenen Sehnsüchte. Die wollen das.
Und du sagst mit dieser ganz besonderen Betonung: O-kayy!

STOP STOP STOP
Gar nichts ist okay. Manchmal schon, meistens nicht. Also übt:

Jeden Tag einmal mindestens sagen: NICHT OKAY, Mann, du bist wohl bekloppt. Wie kannst du nur so reden, was machst du für einen Quatsch.

Was lernen wir dabei? Ihr verliert diesen dämlichen Zwangsoptimismus der Siedler, die in der Hölle gelandet sind, aber so tun als wär alles in Ordnung. Die Indianer sind ja ganz okay. Sie sind es nicht, weil ihr ihnen das Land weggenommen habt und sie nach Gelegenheiten suchen, euch abzumurksen. Das macht die Indianer nicht schlecht, sie sind sogar wirklich OKAY. Aber nicht für euch. Ihr müsst aufpassen, dass sie euch nicht skalpieren.
Ihr müsst den Dingen ins Auge sehen und lernen, auch wenn es NICHT OKAY ist, kann man noch etwas machen. Stellt euch vor, der Typ euch gegenüber hat einen vollen Knall. Sagt es ihm ins Gesicht. Ihr habt das Recht, nicht einverstanden zu sein, positioniert euch, lernt, jemand zu sein, der nicht alles OKAY findet. Das entspannt gewaltig, denn wer alles OKAY finden muss, treibt wie eine Daune, von jedem Lüftchen verweht und muss dann zurückrudern, wenn er darauf kommt, er steht metertief in der Scheiße.

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